Prozessmanagement

Autoindustrie setzt auf Process Mining

Von Jens Bartels · 2015

Unternehmensprozesse werden in einer globalisierten Wirtschaftswelt immer komplexer. Supply Chain Manager stehen so vor ganz neuen Herausforderungen. Dank moderner Prozessanalyse-Tools ist die Analyse und Visualisierung der gesamten Prozesskette dennoch möglich. Ein Beispiel aus der Automobilindustrie zeigt das Potenzial.

Gelbes Auto steht auf einer Wiese. Thema: Prozessmanagement in der Automobilindustrie

Erfolgreiche Unternehmen wissen vor dem Hintergrund von Reorganisation und Effizienzsteigerungen um den großen Nutzen der Optimierung von Geschäftsprozessen. Allerdings hat in den vergangenen Jahren die Komplexität der Prozesse durch weit verzweigte globale Wertschöpfungsketten noch einmal stark zugenommen. Eine Folge: Für Supply Chain Manager bei weltweit tätigen Konzernen wird die Suche nach Abweichungen oder Schwachstellen im System immer aufwendiger. Abhilfe schafft in solchen Fällen eine neue Prozessanalyse-Technologie, das Process Mining. Was sich dahinter verbirgt, zeigt ein Beispiel aus der Automobilindustrie.

Globale Lieferkette überwachen

Viele Automobilhersteller sind mittlerweile weltweit tätig. Sie errichten in vielen Ländern Produktionswerke, reduzieren damit Währungsrisiken und nutzen zugleich Lohnkostenvorteile. Gemeinsam mit Zulieferern, Lieferanten und regionalen Vertriebszentren bilden diese Produktionswerke komplexe Wertschöpfungsketten. Entsprechend kompliziert ist die Überwachung und Steuerung dieser Ketten, schnell kann der Supply Chain Manager den Überblick verlieren. Der Grund: Mit der zunehmenden Zahl von Prozessen steigt die Wahrscheinlichkeit für Prozessabweichungen rapide an.

Prozessmanagement: Ineffizienzen finden

Die Gefahr von Ineffizienzen nimmt dadurch zu – mit möglicherweise gravierenden Folgen. So können unerwartete Lieferschwierigkeiten zu Sondertransporten und hohen Logistikkosten oder gar zum Produktionsstillstand führen, eine mögliche Überbelastung von Produktionsanlagen sorgt für lange Durchlaufzeiten und unproduktive Prozessschleifen. Abweichungen bleiben zunächst aber eher unentdeckt, denn Prozesse sind in ihrer Gesamtheit erst einmal nicht sichtbar. Ineffizienzen wie etwa Flaschenhälse oder ungeklärte Zuständigkeiten bleiben somit im Verborgenen. Die Konsequenzen: Eine Suche nach Abweichungen des Ist-Prozesses vom Soll-Prozess treiben Kosten, Zeit und Personalaufwand in die Höhe.

Prozessanalyse-Tools nutzen

Um derartige Szenarien zu vermeiden, nutzen immer mehr Unternehmen das Process Mining. Mithilfe dieser Prozessanalyse-Technologie können Unternehmen ihre komplexen Prozesse vollständig visualisieren und analysieren. Process Mining schafft damit die Basis für große Transparenz und ein Plus an Effizienz. Dazu greift die Software in Echtzeit auf sämtliche Prozessdaten aus den IT-Systemen eines Unternehmens zu, um daraus den tatsächlichen Prozessablauf mit allen auftretenden Varianten zu rekonstruieren und dem Benutzer skalierbar aufzuzeigen. Auf diese Weise kommen Supply-Chain-Manager Ursachen für Abweichungen oder Schwachstellen in der Prozesskette schnell auf die Spur. Nicht nur in der Automobilindustrie.

Digitalisierung - Investitionen der Unternehmen weltweit nach Branchen

Investitionsvolumen* in Digitalisierung weltweit nach Branchen im Jahr 2015 (in Millionen Euro)

* Die Quelle gibt an, dass eine Gewichtung stattgefunden hat, um die Branchen miteinander vergleichen zu können. In allen Branchen beträgt der durchschnittliche Jahresumsatz der befragten Unternehmen 2,8 Milliarden Euro.

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