Forderungsmanagement

Bloß kein Geld verschenken

Von Jens Bartels · 2025

Immer mehr Unternehmen in Deutschland erleben einen deutlichen Anstieg ihrer Außenstände. Entsprechend steigt die Bedeutung eines effektiven Managements von Forderungen, um die Liquidität zu verbessern und Zahlungsausfälle zu minimieren. Auch Inkassounternehmen können dabei helfen, überfällige Rechnungen einzutreiben.

Ein Mann in blauem Hemd arbeitet an seinem Laptop.
Foto: iStock / Supatman

Die Risiken von Zahlungsausfällen und Insolvenzen sind gestiegen: Kreditgeber und Lieferanten verzeichneten im zweiten Halbjahr 2024 eine deutliche Zunahme der Außenstände. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Creditreform Zahlungsindikator Deutschland. Demnach wurden Rechnungen im Wert von durchschnittlich 22.239 Euro pro Kreditnehmer verspätet bezahlt, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 1.400 Euro. Die Zunahme des Forderungsvolumens lässt sich sowohl auf höhere Rechnungsbeträge infolge von Preiserhöhungen als auch auf die gestiegene Anzahl an zahlungsverzögerten Rechnungen zurückführen. Um den Geldfluss zu beschleunigen, reduzierten viele Lieferanten ihre Zahlungsziele. So wurde 2024 eine durchschnittliche Zahlungsfrist von 31,22 Tagen nach 32,05 Tagen im Vorjahr eingeräumt. Entsprechend sind Unternehmen gut beraten, den Fokus auf ein effizientes Forderungsmanagement zu stärken, trägt es doch maßgeblich zur Kostenoptimierung bei.

Mit Forderungsmanagement Finanzielle Stabilität sichern

Langfristig spielt die Güte des Forderungsmanagements für die Liquidität des eigenen Unternehmens eine zentrale Rolle. Durch Elemente wie klare Zahlungsbedingungen, konsequente Bonitätsprüfungen und eine effiziente Rechnungsstellung lassen sich Zahlungsverzögerungen reduzieren. Auch die Umsetzung innovativer Lösungen in Bezug auf Digitalisierung und Automatisierung tragen zur Senkung von Ausfallrisiken bei. Dazu zählen beispielsweise ERP-gestützte Prozesse für die nahtlose Verwaltung offener Forderungen oder auch automatische Zahlungserinnerungen und Mahnprozesse.

Rechtssicher vorgehen

Bestehen längere Zahlungsverzögerungen, leitet das Forderungsmanagement in der Regel rechtliche Schritte ein, um die ausstehenden Beträge im gerichtlichen Mahnverfahren pfändbar zu machen. Ein wichtiger Faktor kann bei Zahlungsverzögerungen auch ein professionelles Inkassounternehmen sein. Es unterstützt Firmen dabei, überfällige Rechnungen effizient und rechtssicher durch Instrumente wie Mahnwesen, außergerichtliche Lösungen und gerichtliche Schritte einzutreiben. Auf diese Weise verbessert Inkasso die Liquidität und entlastet das Forderungsmanagement.

Schon gewusst?

Der durchschnittliche Zahlungsverzug in Deutschland unterscheidet sich stark zwischen den Rechtsformen. Im zweiten Halbjahr 2024 hatten Rechnungen an Unternehmen der Rechtsformen UG (haftungsbeschränkt), AG und e. V. eine längere Verzugsdauer als 2023. Deutlich ausgeprägt war er bei GbR und UG. Im Gegensatz dazu wies das Zahlungsverhalten von freien Berufen, KG und Einzelfirmen teils starke Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr auf. Am niedrigsten fiel der Verzug bei KG und AG aus. 60 Prozent der Gläubigerforderungen entstehen durch Unternehmen der Rechtsform GmbH, gefolgt von GmbH & Co. KGs. Kreditgeber sollten daher auf einen diversifizierten Pool an Debitoren achten, um geballte Risiken zu umgehen.

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