Supply-Chain-Engineering

Mehr Intelligenz für die Lieferkette

Von Benjamin Kemminer · 2014

Prozesse zu entwickeln, die logistische und produktorientierte Lieferketten von Unternehmen durch die intelligente Verknüpfung von strategischen Überlegungen, technischen Vorrausetzungen und einer verstärkte IT-Einbindung optimieren, ist die Aufgabe von Supply-Chain-Engineering (SCE). Intelligente Integration und Synchronisierung lauten die Herausforderungen.

Straßenkreuzung von oben; Thema: Supply-Chain-Engineering

Die Globalisierung ermöglicht das Zustandekommen von weltumspannenden Lieferbeziehungen mit langen Vorlauf- und Lieferzeiten. Dem zunehmenden Kostendruck wird dabei auf Unternehmensseite durch synchronisierte Prozesse, Verringerung der Bestände und innovative Fertigungskonzepte Rechnung getragen. Nur durch ein hohes Maß an Servicequalität, vorausschauende Materialbeschaffung und eine gesicherte Verfügbarkeit von Informationen lässt sich so auch zukünftig effizient und ökonomisch wirtschaften.

„Top Down“ und „Bottom Up“ – laut Joachim Miebach, Gründer und Beiratsvorsitzender der auf globale Supply Chains spezialisierten Beratung Miebach Consulting, können diese logistischen Strategiekonzepte als singuläre Methoden keine zufriedenstellende Ergebnisse bei der Gestaltung von Lieferketten abbilden. Der Autor des Standardwerks zum Thema „Supply Chain Engineering“ im deutschsprachigen Raum, beschreibt stattdessen die Methodik, um ein möglichst reales Abbild vom logistischen Gesamtprozess zu entwerfen und das unternehmerische Handeln dementsprechend anzupassen. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung aller relevanten Prozesse und Einrichtungen entlang der Lieferkette ließen sich diese im Bezug auf Kostensenkungspotentiale und Effizienzsteigerung optimieren.

Supply-Chain-Engineering: Mehr als die Summe seiner Teile

Die Abteilung sce des Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik iml entwickelt Prozesskonzepte, Softwarerealisierungen und Schulungen mit und für Unternehmen. In einem Drei-Phasen Modell werden zunächst Schwächen in unterschiedliche Handlungsfelder anhand einer Supply Chain Potentialanalyse ermittelt. Diese werden im Bezug auf Relevanz hierarchisiert, um darauf aufbauend eine „Supply Chain Optimierung“ durchzuführen.

IT-gestützte Planungs- und Steuerungssoftware, Umsetzungsdienstleistungen sowie Schulungen sorgen im letzten Schritt für praktische und individuelle Maßnahmen in den einzelnen Unternehmen. Die resultierenden Vorteile betreffen dabei eine Vielzahl von Prozessen des Lieferketten-Managements.

Automatisierung schafft Nachhaltigkeit

Vor allem die Verbesserung von Netzwerkstrukturen birgt Potentiale zur effektiveren und damit kostenreduzierten Steuerung von Lagerbeständen und verschiedenen Lagerungsstandorten. Produktsortimente werden analysiert, um diese stärker am Kundenbedarf und möglicher Einsparungen im Produktionsprozess hin zu orientieren. Durch die verstärkte Einbindung von IT-Systemen lassen sich Planungs-, Steuerungs- und Monitoring-Aufgaben stärker automatisieren und sorgen so letztlich für ein nachhaltigeres Lieferkettenmanagement bei gleichzeitiger Kostenreduktion.

Für die Implementierung der neuen Software innerhalb der Unternehmen sorgen bei Bedarf die Software Ingenieure des Fraunhofer-Instituts. „Train the Trainer Schulungen“ sorgen im Anschluss dafür, dass die Unternehmen letztlich autark Ihre Kompetenzen intern vermitteln und erweitern können.

 Grafik: Marktanteile der führenden Anbieter am Umsatz mit Supply-Chain-Management
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