Standortbewertung

Stabil und sicher in Europas Mitte

Von Alexandra Grossmann · 2017

Flagge der Europäischen Union weht vor einem Bürogebäude; Thema: Standortbewertung

Für die Beurteilung eines Standorts gelten das Institut für Wirtschaftsforschung und das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung in Deutschland als wichtige Indikatoren. Insgesamt stehen Deutschland, Österreich und die Schweiz aber trotz einiger Mankos gut da. Sie punkten unter anderem wegen ihrer vielen Hidden Champions.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Deutschland, Österreich und Schweiz bei Investoren beliebt sind. Das Investitionsklima ist gut – trotz hoher Löhne, hoher Steuern und bürokratischen Hürden. Insgesamt sorgen die sozialen, rechtlichen, und politischen Strukturen für Vertrauen und Sicherheit. Als Orientierung dienen die Zahlen und Prognosen der Regierungen, in Deutschland zudem die des Instituts für Wirtschaftsforschung in München (ifo) und des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Der Geschäftsklimaindex des ifo bildet sich aus den Angaben von mehr als 7000 Unternehmen. Sie machen Angaben zu ihrer Auftragslage und ihren Erwartungen für die kommenden Monate. So sammelt der Index nicht nur Fakten, sondern misst zugleich auch die Stimmung der Unternehmen im Land. Steigt der ifo-Wert, so wird die wirtschaftliche Entwicklung von den Betreibenden selbst als positiv gesehen. Der Index des ZWE gilt ebenfalls als hilfreich, aber schwankungsanfällig, da seiner Berechnung die nicht direkt betroffene Finanzanalysten zugrunde liegen. Dennoch wird der ZEW-Index für das gesamte Bild einbezogen, da er die Stimmung der Investoren in einem Zeitraum von sechs Monaten widerspiegelt.

Standortbewertung: Spitzenreiter Schweiz und Österreich

Deutschland, Österreich und die Schweiz belegen indes seit Jahren Spitzenpositionen in zahlreichen internationalen Rankings. Die Schweiz etwa gilt als sicherer Hafen für Kapitalanlagen, sie bietet Kontinuität und Stabilität. Auch die rechtsstaatlichen Voraussetzungen, die niedrigen Steuern und hohe Lebensqualität sprechen für die Eidgenossenschaft. Laut „Mercer Quality of Living Survey 2016“ zählt beispielsweise Zürich zu den lebenswertesten Großstädten der Welt.

Spitzenreiter des Rankings ist allerdings die Hauptstadt des Nachbarlandes Wien, zum achten Mal in Folge. Wie die Schweiz gilt auch Österreich als Land mit sehr guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Land investierte in den vergangenen Jahren erheblich in Technologie, Forschung, Infrastruktur und Bildung, und zog so zahlreiche deutsche und Internationale Unternehmen an. Heute ist die Alpenrepublik gemessen am Pro-Kopf-Einkommen einer der reichsten Staaten der EU.

Produktvielfalt langfristig entscheidend

Die Innovationsforschung übrigens ist längst abgekommen von dem Modell des Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträgers Robert Solow, der Fortschritt allein als langfristigen Garant für prosperierende Volkswirtschaften ansah. Heute glauben Wissenschaftler, dass die Produktvielfalt entscheidend ist. Erfolgreich sind Länder, deren Wirtschaft auf vielen Sektoren fußt und die international gefragte, hoch spezialisierte Waren produziert und dafür dauerhaft hohe Preise erzielt. Wer einfache Produkte exportiert und auf Billiglöhne setzt, falle hingegen auf Dauer ab, denn es finden sich immer billigere Waren, Fließbandarbeiter werden von Maschinen ersetzt. Die zahlreichen „Hidden Champions“ in den D-A-CH-Staaten aber seien die tragende Säule für die Standorte.

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