Smart City

​Visionen von der Stadt der Zukunft

Von Thomas Findeiss · 2015

Junge Frau sitzt in einem Stadtpark und schaut sich etwas mit einer VR-Brille an. Thema: Smart City
Smart Cities werden grün, sozial und digital.

Noch ist die Smart City ein Traum von einer besseren Welt. Ein Traum von einer Stadt, in der alles funktioniert und reibungslos zusammenspielt, in der Freizeitwert, Kulturangebote und Internationalität stimmen, dazu eine intelligente Infrastruktur, Kommunikationssysteme und Logistik. Die Smart City ist eine Utopie und ein Vorbild für die Herausforderungen, vor denen die Stadt der Zukunft steht.

In der Smart City greifen Stromnetze, Wasser und Gas je nach Anforderung flexibel gesteuert ineinander, es wird effizient und nachhaltig mit Material und Energie umgegangen und es sind kreative Lösungen gefunden worden für Mobilität, Verwaltung und Sicherheit. Mehr noch als eine Utopie ist Smart City eine Vision, ein erstrebenswertes Ziel, zusammengesetzt aus Elementen, die als Lösung für die Herausforderungen der Zukunft gelten können.

Im Jahr 2050 werden schätzungsweise neun Milliarden Menschen auf der Erde leben, zwei Drittel davon in Ballungsgebieten. Der Urbanisierungsprozess ist unumkehrbar und kann zur Bildung chaotischer Systeme mit unkalkulierbaren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Spannungen führen. Globalisierung, demographische Veränderung und Klimawandel stellen immer höhere Anforderungen an die Stadt, die nur mit kluger Städteplanung bewältigt werden können. Die Folgen allzu schnellen Wachstums zeigen sich schon jetzt beispielsweise in asiatischen Megastädten wie Peking, Manila oder Mumbai. Um ihnen zu begegnen, braucht es smarte Technologien, organisatorische Rahmenbedingungen und vernetzte Entscheidungsprozesse. Diese Voraussetzungen erfüllt die Smart City: sie ist eine vernetzte und informierte, flexible und sichere sowie nachhaltige Stadt, mit der sich die Bürger identifizieren können und wollen.

Alternative Energien

Der Energieverbrauch in den Städten wird sich voraussichtlich weltweit bis 2050 verdreifachen, wenn die Urbanisierung ungeregelt und ohne Anpassung voranschreitet. Dies zeigt eine Studie unter Mitarbeit des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung vom Januar diesen Jahres. Eine entscheidende Rolle kommt also der effizienten umweltbewussten Energieversorgung zu. Der Aufbau eines intelligenten Stromnetzes zum Beispiel, in dem zahlreiche Subnetze jeweils für eine Balance zwischen Produktion und Verbrauch sorgen, kann unmittelbar zu einem reduzierten Energieverbrauch führen. Dieser bildet die Voraussetzung für einen schonungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Schlüsseltechnologien dafür sind Photovoltaik, Solarthermie und Erdwärme. Unabdingbar sind aber auch kommunikationstechnische, sozial- und gesellschaftspolitische Maßnahmen, die der Grundtendenz kapitalistischer Systeme zu Profitmaximierung, Ausbeutung und Desintegration entgegen wirken.

Smart City: Gesund, sauber und lebenswert

Smart City bedeutet aber auch das ganzheitliche Reflektieren aller Zukunftsthemen, mit denen wir uns in einer Großstadt in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen werden. Mithilfe neuester Informations- und Kommunikationstechnologien gilt es, konkrete und humane Lösungen zu entwickeln, um unsere Städte effizienter, gesünder, nachhaltiger, sauberer und lebenswerter zu gestalten. Dazu gehören Antizipation von Trends und Entwicklungen in allen Bereichen, die das Leben in einer Großstadt beeinflussen, aber auch Kritik an und Widerstand gegen Tendenzen totaler Regulierung, Steuerung und Überwachung des Einzelnen. Viele Veröffentlichungen und Studien beschäftigen sich derzeit mit Urban Technologies, Smart Cities, Clean- oder Green Tech. Diese Begriffe überschneiden sich in vielen Bereichen und sind schwer zu definieren. Schon heute aber haben diese Ideen zu positiven Entwicklungen in manchen Metropolen und Stadtregionen geführt. Als Beispiel sei die neue Kultur des Teilens genannt, etwa bei der gemeinsamen Nutzung von Gärten oder Autos. Dieser neue Sharing-Sektor hat schon jetzt unser Verhältnis zu Konsum und Mobilität verändert und wird es weiter tun.

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