Effizientes Kostenmanagement

Kosten im Blick

Von Andreas Taler · 2022

Viele Elemente tragen zum Erfolg eines Unternehmens bei: Funktionierende Märkte, starke Produkte, gute Nachfrage, umsichtiges Management, motivierte Mitarbeitende – all dies sind beispielhafte Faktoren, die ein Unternehmen voranbringen. Von entscheidender Bedeutung ist es aber auch, die Kosten im Blick – und im Griff – zu haben. Dafür ist ein optimales Kostenmanagement unabdingbar.

Zwei männliche Hände, die ein Klippboard halten, welches ein Diagramm zeigt.
Smartes Kostenmanagement bedeutet mehr als Einsparung. Foto: iStock / MIND_AND_I

Ein effizientes Kostenmanagement bedeutet keineswegs nur das Identifizieren und Realisieren von Einsparpotenzialen. Vielmehr umfasst es die gesamte Kostenplanung, -steuerung und -kontrolle eines Unternehmens. Wesentliche Instrumente dabei sind unter anderem flexible Plan- und Prozesskostenrechnungen, Wertanalysen, Benchmarking und Fixkostenmanagement.

Coronakrise hat den Blick für effizientes Kostenmanagement geschärft

Gerade in der Coronakrise zeigte und zeigt sich die Bedeutung eines funktionierenden Kostenmanagements. So haben laut der europäischen Studie „Kostenmanagement in Krisenzeiten“ der Frankfurt School of Finance & Management zum Beispiel eine hohe Zahl der befragten IT/Software-, Gastronomie- und Logistikdienstleister angegeben, dass die Krise für sie Auslöser war, das Kostenmanagement zu optimieren. Ein generelles Ergebnis der Studie ist aber auch, dass das Kostenmanagement bereits vor der Coronakrise eine wichtige Rolle gespielt hat. Dies deutet wiederum darauf hin, dass die Unternehmen offenbar eher langfriste Kostenplanungen betreiben.

Das ist insofern interessant, als Firmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn zum Beispiel die Absätze sinken und die Verkaufspreise einbrechen, oft geneigt sind, Kostenmanagement reaktiv in Form von pauschalen Kostenkürzungen zu betreiben. Genau das ist aber nicht ungefährlich. Zwar wird dadurch das kurzfristige Überleben des Unternehmens gesichert. Die Entwicklung und der Aufbau wesentlicher zukünftiger Erfolgspotenziale bleibt aber auf der Strecke. Auf diese Weise laufen Unternehmen Gefahr, wichtige Entwicklungen zu versäumen und so an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Strategisch denken

Im Gegensatz dazu wird im Rahmen von strategischem, proaktivem Kostenmanagement frühzeitig und auf kontinuierlicher Basis versucht, die Kosten zu beeinflussen und zukünftige Ereignisse in die Kostenplanung mit einzubeziehen. Dies übrigens auch unter aktiver Einbeziehung der Belegschaften. Außerdem bezieht sich proaktives Kostenmanagement nicht auf einzelne Unternehmensbereiche, sondern umfasst die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens beziehungsweise geht sogar darüber hinaus. So werden etwa Lieferanten und Kundinnen und Kunden im Rahmen der Supply Chain eingebunden.

Reaktiv oder proaktiv

Reaktives Kostenmanagement ist nur in Krisensituation geeignet. Mit ihm reagiert das Management auf bestehenden Kostendruck. Dabei werden Maßnahmen zur Kostensenkung von oben verordnet. Dadurch fehlt es häufig an Akzeptanz durch die Mitarbeitenden. Außerdem werden die Maßnahmen oft nur punktuell und nicht dauerhaft realisiert. Somit fehlt die Nachhaltigkeit des reaktiven Kostenmanagements.

Proaktives Kostenmanagement zeichnet sich durch eine Marktorientierung, Ganzheitlichkeit, Antizipation, Kontinuität, Partizipation und Interdisziplinarität aus. Damit ist es geeignet, vorausschauend Kosten zu planen, zu steuern und zu kontrollieren.

Quelle: Kostenmanagement: Grundlagen Kostenmanagement; Zugriff 16.11.21

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